„Maruschka will so“ –

Vergnügliche Lesung mit Heinz-Lothar Worm im Gailschen Park

Heinz-Lothar Worm

Ein lauer Sommerabend, etwa 30 Gäste, (auch ehemalige Schüler, Kollegen, Verwandtschaft) etwas Wein, Wasser und Gesang und ein Himmelsblick in den Gailschen Park.
Was Herr Worm zum Vorlesen dabei hatte, waren von ihm in Jahrzehnten gesammelte Geschichten und Anekdoten aus oberhessischen Dörfern. Wenn es um 20.00 Uhr nicht zu dunkel gewesen wäre, die BesucherInnen wären noch viel länger „ganz Ohr“ gewesen.
Geschichten in Hochdeutsch und oberhessischem Platt waren vom dem begnadeten Rezitator zu hören, sogar ein Lied unter Gitarrenbegleitung, von dem hier der Refrain abgespielt wird:

Refrain des Hinkel-Liedes

„Die Glockensprache“ (aus „Der Raritätenschrank“) berät auch bei der Wahl des richtigen Ehemanns – sofern man der Glocke richtig zuhört. „De alt Lisabeth“ – zum Bessermachen ist sie zu alt geworden. Früher rettete sie ein Kind aus hoher Flut, später sind alle froh über ihren Tod. Eine andere junge Frau, eine Magd, sagte über den Mann, den sie schließlich erwählte „Wenns kein Kerl ist, dann will ich einen aus ihm machen.“ Und das hat sie auch.
Wahrscheinlich nach Abzug von Napoleons Truppen kamen Kosaken aus der Armee der mit Preußen verbündeten Russen nach Oberhessen. „Iwan der Schreckliche“ schien im Sterben zu liegen, aber Marie hat ihn gesund gepflegt, geheiratet und zwei Söhne mit ihm bekommen. Iwan war gar nicht schrecklich. Die Familie erlangte einen gewissen Wohlstand, weil Söhne und Iwan alles taten, was Marie sagte. „Maruschka will so“ wurde zum Zauberspruch der Familie. Schließlich noch eine Anekdote aus der Neuzeit:

Der Mähdrescher


Heinz-Lothar Worm kam als junger Mann als zweiter Lehrer nach Dornholzhausen. Im Schrank fand er die Gemeindebibliothek, bestehend aus 30 Büchern. Alle waren so zerfleddert, dass sie wohl sehr oft gelesen worden waren. Also verschlang auch Lehrer Worm die Bücher und fand darin unbekannte Geschichten von erstaunlich vielen hessischen Autoren. Der nächste Schritt war die Überprüfung im „Kosch“ *1)
Nach vielen verschiedenen beruflichen Stationen und über 30 Jahren Forschung entstanden daraus die fünf Bände “ Hessische Erzählerinnen und Erzähler 1800–1900. Leben und Werke.“ 5 Bände. Litblockín, Fernwald 1999–2011, ISBN 3-932289-30-7. Weitere Angaben zu Professor Worm siehe unten. *2)

Auf dem Weg zur Lesung
Was werden wir wohl hören?

Mathematisch verschlungen
Natur und Kunst…..

Die obigen Bilder zeigen zwei kleine Skulpturen, geschaffen von Mitglieder des Kukuk Wettenberg. Die Kunstausstellung ist noch bis zum 17. Oktober zu den Park-Öffnungszeiten zu sehen: Samstag von 12.00 – 18.00,
Sonntag von 14.00 – 18.00 Uhr. Am 12. September (Tag des offenen Denkmals) gibt es um 14.00 eine Parkführung, gleichzeitig ist das Museum geöffnet.

Weitere Angaben zu Professor Worm siehe unten. *2)
*1) Deutsches_Literatur-Lexikon
*2) Heinz-Lothar Worm, Leben und Veröffentlichungen